Fairy Tale von Stephen King
Worum geht’s?
Charlie Reade ist 17 und der Sportstar seiner Schule. Als er Mr. Bowditch und dessen Schäferhündin Radar kennenlernt, ändert sich sein Leben unvermittelt. Bowditch überlässt ihm nicht nur die altersschwache Radar, sondern auch ein Geheimnis, das ihn in eine andere Welt zaubert.
Meine Meinung:
King bedient sich hier altbekannter Instrumente, um seine Geschichte zu schreiben. Wer Der Anschlag gelesen hat, sollte hier ein ähnliches Schema vorfinden, nur, dass wir nicht in die 60er Jahre zurückgehen, sondern in eine Märchenwelt. Und, wie sollte es anders sein, hat diese Welt nur auf einen Prinzen gewartet, der endlich die Prinzessin und ihr Königreich rettet. (*Gääähn*)
So toll ich King finde, so sehr hat mich diese olle Kamelle Prinz rettet Prinzessin, die ohne diesen verloren wäre, doch genervt. Toll hätte ich es gefunden, wenn auch der große Horrorautor mal etwas gewagt hätte und seiner Geschichte eine Heldin verpasst hätte.
Nichtsdestotrotz mochte ich die Geschichte, King ist und bleibt für mich ein Garant für ein gutes Buch und sein Schreibstil ist, insbesondere seit der letzten Jahre, einfach unfassbar gut. Leicht, fesselnd und sehr bildhaft.
Ich mochte auch die Charakterzeichnung sehr und verliebte mich, ebenso wie Charlie, unheimlich in Radar. Kings Talent für eine ausschweifende Erzählung hat auch in diesem Buch wieder zugeschlagen. Viele mögen dies nicht, und werden auch diesen Roman als langatmig und zäh kritisieren. Ich kann das nachvollziehen, da auch ich es als etwas langsam empfunden habe, gleichzeitig verliere ich mich aber auch unheimlich in Kings Erzählungen und mag seine Art, Geschichten zu erzählen. Für mich wäre vermutlich auch ein Backrezept des Autors eine Augenweide.
Nachdem Charlie jedoch in der Märchenwelt angekommen ist, nimmt die Geschichte doch an Fahrt auf, wobei ich sie leider etwas zu geradlinig und vorhersehbar empfand. Ich hätte mir mehr unverhoffte Wendungen und vielleicht auch ein bisschen mehr Gegenwehr der Bösewichte gewünscht.
Alles in allem konnte mich Stephen Kings neustes Werk gut unterhalten, leider jedoch nicht wirklich überraschen. Empfehlen würde ich es dennoch, insbesondere an hartgesottene Kingfans (wie mich ;)) und Liebhaber:innen leicht fantastischer Literatur. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.
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