Roman

Meine Schwester, die Serienmörderin von Oyinkan Braithwaite

Worum geht´s?
Ayoola, Sonnenschein der Familie, atemberaubend schön und mit einem Hang zu Männern, wendet sich stets an ihre große Schwester Korede, wenn sie mal wieder einen Liebhaber umgebracht hat.
Korede, welche sich für ihre Schwester verantwortlich fühlt, räumt hinter dieser auf und weiß als Krankenschwester, wie man Blutflecken am besten beseitigt. Als Ayoola sich Koredes Chef angelt, in welchen sie selbst heimlich verliebt ist, fragt sie sich, was Ayoola für ein Mensch ist und wie weit sie gehen kann, um sie zu beschützen.

Meine Meinung:
Noch immer bin ich hin- und hergerissen und weiß nicht, wie ich dieses Buch bewerten soll. Mir haben viele Aspekte der Geschichte sehr gefallen. Die Autorin versucht hier auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam zu machen, nutzt dafür aber eher unterschwellige Mittel und als Leser:in muss man eigene Interpretationen wagen. Braithwaite kritisiert mit diesem Buch die Sichtweisen der männlichen Welt auf das weibliche Gegenüber. Als schönes Gesicht und Aushängeschild hat eine Frau kaum mehr Aufgaben oder gar Charaktereigenschaften, die die Männerwelt interessieren. Gerade der Unterschied zwischen den Schwestern und wie diese durch ihre Umwelt wahrgenommen werden, weist auf diesen Missstand hin, mit welchem sich nahezu alle Frauen dieser Welt auseinandersetzen müssen. Frauen sind mehr, als ein Gesicht!
Dennoch hätte ich mir mehr Tiefe innerhalb des Romans gewünscht, denn das Potential war da. Ebenso wäre für mich eine detailliertere Beschreibung des Handlungsortes in Nigeria wünschenswert gewesen.
Der Schreibstil ist kurz und geradlinig und durch die kurzen Kapitel hat das Buch einen schnellen Lesefluss.

Fazit:
Ein Buch, dass so viel mehr könnte, als es leider letztlich ist. Eine kleine Leseempfehlung spreche ich dennoch aus, gerade um oben genannte Aspekte kritisch zu hinterfragen und zu überdenken.

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