Roman

Wer die Nachtigall stört von Harper Lee

Worum geht´s?
In einer idyllischen Kleinstadt der amerikanischen Südstaaten in den 30er Jahren wächst die 8-jährige Scout zusammen mit ihrem Bruder Jem in Obhut ihres Vaters, dem Rechtsanwalt Atticus auf. Rassismus, brutale Vorurteile und Ungerechtigkeit begleiten den Weg der Kinder, die versuchen, diese Dinge zu verstehen und daran scheitern. Als Atticus einen farbigen Landarbeiter verteidigt, der beschuldigt wird, eine weiße Frau vergewaltigt zu haben, versuchen die Kinder, ihren Vater zu unterstützen und sich in der Welt der Ungerechtigkeit zurecht zu finden. Dabei geraten sie selbst in große Gefahr.

“Aber wenn es nur eine Art von Menschen gibt, wieso können sie dann nicht miteinander auskommen? Wenn sie alle gleich sind, warum haben sie dann nichts anderes im Kopf, als sich gegenseitig zu verabscheuen?”

Wer die Nachtigall stört, Harper Lee

Meine Meinung:
Der Roman wurde in den 60er Jahren geschrieben, und hat -leider- auch heute, über 60 Jahre später, nicht an Aktualität verloren.
Unglaublich gefühlvoll und authentisch beschreibt die Autorin das Älterwerden der kleinen Scout, die sich naiv und unbeschwert in einer Welt bewegt, die von Ausgrenzung und Vorurteilen zerfressen ist. Völlig unbekümmert versteht sie die Probleme der Erwachsenen nicht und versucht, in ihrer kindlichen Art, Erklärungen zu finden. Ihr Bruder Jem, ihr Vater Atticus und auch die (schwarze) Haushälterin begleiten sie auf diesem Weg.
Atticus selbst in ein unglaublich toleranter und intelligenter Mensch, der alles in seiner Macht stehende versucht, um die Ungerechtigkeiten seiner Zeit auszumerzen und den Rassismus zu bekämpfen.
Die Geschichte wird mittels einem wunderschönen Schreibstil und durch liebenswerte Charaktere erzählt.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen, um diesem Thema ein wenig sensibler gegenüber zu treten. Niemand wird als Rassist geboren. Kinder sind völlig unvoreingenommen und eignen sich rassistische Denkweisen und Vorurteile durch Sozialisation und Erziehung an! Ich kann nur hoffen, dass es irgendwann Kinder geben wird, die in einer Welt leben, in der solche Bücher nur noch alte Geschichten erzählen, die sich niemand mehr wahrhaftig vorstellen kann!

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