Abbitte von Ian McEwan
Worum geht´s?
(Inhalt laut Klappentext)
Im Sommer 1935 spielt die 13-jährige Briony Tallis Schicksal und verändert das Leben dreier Menschen für immer.
Meine Meinung:
Ich hatte mir, nach dem Lesen des Klappentextes, eine völlig falsche Vorstellung des Buches gemacht, als ich sie dann tatsächlich erhielt. Es sollte um Leidenschaft gehen und große Gefühle, stattdessen erhielt ich Krieg und spritzende Gehirne und jede Menge Bettpfannen.
Ich möchte nicht zynisch klingen und auch die Erlebnisse des Krieges von Soldaten und Krankenschwestern nicht negativ beurteilen, aber ehrlich gesagt, habe ich diese doch sehr anschaulichen und unglaublich ausführlichen Schilderungen von Krieg und dem Umgang mit verwundeten Soldaten weder erwartet, noch gewollt.
Zunächst fängt das Buch im Hause Tallis an, soweit so gut, jedoch schildern hier einige Charaktere ihre Sicht der Geschehnisse und die ausschweifenden Beschreibungen von Nebensächlichkeiten nehmen eine Menge Raum ein. Ich habe lange gebraucht, um in die Geschichte zu finden, und als ich mir mühsam einen Zugang erarbeitet hatte, landete ich im Schützengraben. Puh. Nachdem diese ausführlichen Beschreibungen mich ebenfalls sehr ermüdeten, gelangte ich zum 3. Teil des Buches, und dachte, dass ich es jetzt auch nicht mehr abbrechen brauch. Dass ich dann aber Zeugin werde, wie Schrapnellsplitter aus Gliedmaßen gezogen und jede Menge Bettpfannen geschrubbt werden müssen, entzog sich auch jeglicher Erwartung. Die eigentliche Geschichte, der Kern des Buches, wurde so sehr in den Hintergrund gedrängt und von Nebensächlichkeiten überlagert, dass es für mich nicht nur mühsam war, das Buch zu beenden, sondern schlichtweg harte Arbeit.
Und by the Way, ich wusste vom ersten Moment an, wer Verantwortlicher der Tragödie war.
Ich weiß, dass viele dieses Buch lieben. Vielleicht bin ich einfach zu doof, um die Tiefe und Tragweite des Ganzen zu verstehen, aber ich konnte diesem Buch rein gar nichts abgewinnen und weitere Bücher von McEwan lehne ich laut schreiend ab!