Roman

Das ferne Feuer von Amy Waldman

Worum geht´s?
Die aus Afghanistan stammende Berkley Studentin Parvin möchte auf den Spuren des Bestseller Autors wandeln, welcher eine Klinik für Frauen in einem kleinen afghanischen Dorf erbaute. Vor Ort trifft sie Ernüchterung und eine Geburtsklinik, die mehr geschlossen als offen ist. Als Parvin ungewollt die Lügen entlarvt und diese an die Öffentlichkeit geraten, kommt es zur Katastrophe.

Meine Meinung:
Ich war so voller Vorfreude auf dieses Buch und habe mich aufgrund der besonders schönen Ausgabe auch bei der Büchergilde angemeldet. Letztlich muss ich leider sagen, dass der Roman meinen hohen Erwartungen leider nicht gerecht wurde.

Ich erwartete ein Portrait eines Landes und dessen Frauen, die viel zu oft vergessen werden und selten eine Stimme erhalten. Bekommen habe ich eine naive junge Frau, deren eigene Wahrnehmung von sich und der Welt und die Sorge darüber, was diese von ihr hält, in den Vordergrund drängte.

Sicherlich zeigt Waldmann innerhalb des Romans deutliche Missstände der afghanischen Bevölkerung und auch der dort lebenden Frauen auf, doch in meinen Augen wurde dies von der Protagonistin und ihren Problem überschattet. Deutlich merkt man, dass auch sie dieses Land und die Menschen ausnutzte, um sich selbst zu finden und auch ein Stück besser zu fühlen. Ähnlich, wie das amerikanische Militär auf der Suche nach der Demokratie.

Die Geschichte ist sehr vorhersehbar und ich musste doch an einigen Stellen den Kopf schütteln, weil ich Parvins fortwährende Naivität und Selbstbezogenheit als sehr anstrengend empfand.

Letztlich dreht sich das Buch um eine junge Frau, auf der Suche nach sich selbst, geschmückt mit einigen schockierenden Randbildnissen einer Gesellschaft, für die sich niemand aufrichtig zu interessieren scheint.

Fazit:
Wer einen Roman über die Situation afghanischer Frauen erwartet und hofft, dass diese hier eine Stimme erhalten, sollte lieber zu anderen Bücher greifen. Wer eine typisch amerikanische Coming-of-Age Geschichte mag, ist hier wohl eher zufrieden zu stellen.

“Die Welt erfuhr, was die Amerikaner für genehm hielten.”

Amy Waldman

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