Wannsee von Fabrice Le Hénanff

Die Wannsee- Konferenz am 20. Januar 1942 ging in die Geschichtsbücher ein. Leider fanden hier keine Heldentaten und bahnbrechenden Erneuerungen statt. Hier wurde das größte Genozid der Welt beschlossen und gleichzeitig vertuscht. Als “Endlösung der Judenfrage” wurden hier die Grundzüge der Deportation unzähliger jüdischer Menschen durch ranghohe Beamte und Offiziere der SS beschlossen.

In einer beschaulichen Villa in Berlin wurden die Weichen für die Shoah gestellt.

Umgesetzt wurde dies durch den französischen Künstler Fabrice Le Hénanff. Diese Umsetzung empfand ich als äußerst bedrückend (natürlich, wie auch sonst, bei diesem Thema) und authentisch. Durch düstere Farben vermittelt der Künstler eine kaum beschreibbare Stimmung, welche dem Thema entsprechend ist und ein bedrückendes Gefühl erzeugt, eine Gänsehaut, ob der Grausamkeit dieser Menschen, die sich ohne jegliche Menschlichkeit an einen Tisch setzen und über das Schicksal so vieler Menschen entscheiden.

Abgerundet wird das Buch durch eine Zusammenfassung, welche aufzeigt, wie die teilnehmenden Offiziere und Beamte nach dem Krieg zur Rechenschaft gezogen wurden. Noch mehr Wut und Unglauben macht sich breit, wenn man liest, wie diese Personen davon gekommen sind.

Ein wichtiges Buch, welches eindrücklich einen unfassbar dunklen Moment deutscher Geschichte zeigt.

“Würden wir für jedes Opfer des Holocaust eine Gedenkminute einlegen, wäre es über 11 Jahre (!!!!) lang still.”