Roman

Der Junge auf dem Berg von John Boyne

Worum geht´s?
Als Pierrot zunächst seinen Vater und dann auch noch seine geliebte Mutter verliert, zieht er aus Frankreich nach Deutschland um bei seiner Tante zu wohnen. Diese arbeitet als Haushälterin im Berghof – Hitlers Sommerresidenz.

Meine Meinung:
Und wieder gibt Boyne einem Kind in einer schrecklichen Zeit eine Stimme. Zunächst lernen wir Pierrot kennen, wie er zusammen mit seinem besten Freund Anshel in Frankreich aufwächst. Anshel ist Jude und nie war es ein Problem zwischen den beiden Kindern.

Als Pierrot zu seiner Tante muss, wird er Peter genannt und darf die Briefe von Anshel nicht mehr annehmen.

Pierrots Wandlung durch den Umgang mit dem Führer ist unglaublich und es dauert einige Seiten, bis man den kleinen Pierrot hinter sich lässt und mit dem indoktrinierten Peter zurecht kommt.

Boyne schildert hier eindringlich was passiert, wenn Kinder den falschen Umgang erhalten und frühzeitig falsche Gedanken eingepflanzt bekommen.

Wie schon in “Die Welle” werden auch hier psychologische und soziologische Effekte dargestellt, die die Wandlung so vieler Menschen in diesen Zeiten erklären.

Die Geschichte schmerzt und es tut weh, wie Pierrot sich beeinflussen lässt, jedoch hat er auch kaum eine Chance, weil er viel zu jung ist und innerhalb eines Umfelds aufwächst, welches diese Gedanken vollends trägt.

Nach dem Krieg versucht er, als junger Mann, mit seinen Handlungen abzurechnen und damit klar zu kommen, wofür er verantwortlich ist.

Fazit:
Ein großartiges Buch, welches an Dramatik kaum zu übertreffen ist. Boyne überzeugt wieder absolut.

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