Später von Stephen King
Worum geht´s?
Jamie Conkling ist ein ganz normaler neunjähriger Junge, der zusammen mit seiner Mutter in Manhattan lebt. Seine Mutter ist Literaturagentin und versucht die beiden über Wasser zu halten. Und Jamie? Jamie sieht tote Menschen. Ein ganz normaler Junge eben. Als Liz, die Freundin von Jamies Mutter, dies herausfindet, beginnt eine Horrorgeschichte für den Jungen.
Meine Meinung:
King macht was er am Besten kann, er schreibt und gibt Kindern eine Stimme. Wieder einmal ist ein kleiner Junge die Hauptfigur seines Romans, und wieder einmal wird es übernatürlich. Jamie ist, wie alle kleinen Helden aus Kings Feder, sympathisch und es macht Spaß, von und über ihn zu lesen. Seine Geschichte erzählt er selbst und ich mochte die Art sehr. Der Schreibstil ist flüssig, und dennoch spickt King die knapp 300 Seiten wieder mit vielen kleinen Sachen, die der Geschichte das Tempo nehmen.
Gelesen habe ich das Buch wirklich gern, aber mir fehlte die Spannung und auch eine ordentliche Portion Grusel, die ich mir unter einer “Horrorgeschichte” vorstelle. Die ersten zwei Drittel des Buches war ich angespannt und dachte, Mensch, hier muss doch mal was passieren (kam nix). Das änderte sich zum Ende (ein bisschen) und hier gab es einige gute Elemente, die dem Buch Würze verliehen.
Durch die Geschichte zieht sich das Geheimnis um Jamies Vater. Ich hatte frühzeitig einen Verdacht, als sich dies jedoch bestätigte, war ich enttäuscht. Der Aspekt der Geschichte wirkte sehr konstruiert und völlig unnötig zur restlichen Handlung.
Das Buch ist schwierig zu bewerten, weil ich es wirklich mochte, dennoch grundlegende Dinge fehlten. Für mich kann das Buch nicht an die letzten Kracher anknüpfen und lässt mich doch etwas enttäuscht zurück.
Fazit:
Seichte Geschichte über einen Jungen, der tote Menschen sieht, die zwar wenig schocken kann, dennoch schön zu lesen ist. Solider King, leider kein Highlight. 3,5 von 5 Sternen.
Rezensionsexemplar, Heyne Verlag