Das Leben, das wir begraben von Allen Eskens
Worum geht´s?
Der Student Joe Talbert recherchiert für ein Uni-Projekt und sucht sich mit Carl Iverson einen ganz speziellen Interviewpartner aus. Carl ist ein verurteilter Mörder. Nachdem er vor 30 Jahren ein junges Mädchen missbraucht und anschließend umgebracht hatte, saß er im Gefängnis. Nun verbringt er den Rest seines Lebens in einem Pflegeheim, und wartet, bis der Krebs ihn zu Fall bringt. Joe deckt unheimliches auf und bringt nicht nur sich selbst in Lebensgefahr.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich richtig überrascht. Dies ist ein wirklich toller und emotionaler Thriller, der nicht nur schockt und blutig ist, sondern der auch zum Nachdenken anregt und gewisse Missstände in den USA verarbeitet.
Es begann sehr ruhig und man wurde langsam an den Fall herangeführt. Nicht nur das Interview mit dem Mädchenmörder steht hier im Fokus, auch Joe selbst, der sich mit seinem autistischen Bruder und seiner alkohol- und spielsüchtigen Mutter auseinandersetzen muss. Ich mochte die Charakterzeichnung von Joe, dessen Familie und seiner neuen Freundin ungemein.
Anfangs dachte ich, dass das Interview mit Carl Iverson etwas zu kurz kommt, doch hier irrte ich mich gewaltig. Carl gab nur ein Grundgerüst und den Rest ermittelte Joe auf seine intelligente und doch sehr naive Art und brachte damit nicht nur sich selbst in Gefahr.
Der Thriller nahm nach gut einem Drittel mächtig an Fahrt auf und die Ereignisse überschlugen sich. Ich konnte das Buch kaum weglegen, so spannend waren diese knapp 400 Seiten.
Sprachlich ist dieses Buch ein echter Genuss! Der Stil ist so unglaublich schön, dass man gar nicht umhin kommt, selbst in die Geschichte einzutauchen und sich mittendrin zu fühlen!
Fazit:
Ein außergewöhnlicher Thriller mit tollen Charakteren und einem herrlichen Schreibstil! Klare Leseempfehlung von mir!