Die Legende von Mr Bailey von Hagen Thiele
Worum geht´s?
Sebastian und Kathrin wagen den gemeinsamen Schritt zum Eigenheim auf dem Land. Zusammen mit Kathrins Tochter Anna und dem gemeinsamen Baby Helena ziehen sie ins Bergische Land und genießen Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Doch die Idylle trügt, auf dem Haus liegt ein Fluch, und der alte Mr Bailey wird nicht länger ruhen, bis er seine Opfergaben eingefordert hat.
Meine Meinung:
Angefixt vom vielversprechenden Klappentext, dem tollen Buchcover und dem Wissen, dass der Autor Hagen Thiele tolle Bücher schreibt, war das Lesen seines neuesten Buches eine Pflicht (harhar, Wortwitz). Leider musste ich während des Lesens feststellen, dass meine doch sehr hohen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Die Geschichte beginnt locker und Hagen schafft es, innerhalb des Buches eine gewisse düstere Atmosphäre zu erzeugen. Leider reichte mir das nicht. Ich empfand die Protagonisten durchweg als unsympathisch, und auch, wenn dies durch den Autor zum Teil gewollt schien, weil dieses verfluchte Haus die Familie von innen verseuchte, empfand ich die meisten Handlungen als nicht nachvollziehbar und gewisse Verhaltensweisen als nervig.
Für mich war das Buch eine arge Geduldsprobe, da zu keiner Zeit eine wirkliche Spannung aufkam und es der Geschichte immens an Tempo fehlte. Es ist wirklich schade, denn Potential hat die Gruselstory allemal. Für meinen Geschmack wurde dies aber überhaupt nicht ausgeschöpft und viele Geschehnisse einfach abgefrühstückt, ohne die düstere Stimmung auszukosten oder wirklichen Horror zu produzieren.
Hagen Thieles Schreibstil habe ich immer sehr gemocht, aber auch innerhalb dieses Buches konnte er damit bei mir nicht punkten. Nüchterne Sätze, wenig Gefühl und ein plattes Aneinanderreihen von Sequenzen nahmen mir zusätzlichen Lesefluss.
Nichtsdestotrotz mag ich es, wenn verschiedene Geschichten und Bücher eines Autors innerhalb der Werke zusammenfinden. Und das schafft Hagen Thiele exzellent. Wenn man seine vielen Kurzgeschichten und die anderen Bücher kennt, erkennt man einige Anekdoten und Figuren wieder.
Fazit:
Viel verschenktes Potential, welches meinen Geschmack leider nicht zu treffen vermochte. 2 von 5 Opfergaben.
Rezensionsexemplar, Hagen Thiele
Schaut auch noch beim Autoren Feature von Hagen Thiele vorbei.