Darktown Trilogie von Thomas Mullen
Worum geht´s?
1948 bedeutet eine Wende in der Südstaatenstadt Atlanta und das dortige Police Department stellt erstmals acht farbige Polizeibeamte ein, die insbesondere in Darktown agieren sollen. Doch was nach Fortschritt klingt, schlägt insbesondere unter den weißen Beamten nicht auf Zuspruch. Neben den allgemeinen Problemen innerhalb des Polizeidienstes, müssen sich die Rookies auch noch mit den rassistischen Anfeindungen der weißen Kollegen auseinandersetzen.
Meine Meinung:
Thomas Mullen schafft hier eine unfassbare Trilogie. Eingebettet in drei Kriminalromane schafft er hier einen Blick auf die damalige Gesellschaft und zeigt, welche rassistischen Strukturen innerhalb der amerikanischen Gesellschaft bestehen, wo sie herkommen und welche Hürden die BPIoC nehmen mussten, um ein lebenswertes Leben führen zu können.
Mullen schreibt hier keine Wohlfühlromane, was er beschreibt, tut weh und macht wütend, und auch, wenn die Geschichten und Charaktere fiktiv sind, sind die Gegebenheiten und die geschichtlichen Hintergründe real und unfassbar gut recherchiert.
Natürlich merkt man, dass Mullen kein farbiger Autor ist und er versucht natürlich einen weißen Helden zu etablieren, der sich gegen das rassistische System auflehnt. Natürlich gelingt ihm das nicht, denn wirklich sympathisch ist dieser “Held” nicht, denn auch, wenn die Gegebenheiten damals so waren, heißt das nicht, dass man diese mitleben muss. Zum Glück verliert Mullen das Interesse an diesem “Held” und er spielt in den weiteren Büchern kaum mehr eine Rolle.
Sprachlich ist die Reihe ebenfalls sehr empfehlenswert und ich habe diese drei Bücher innerhalb kürzester Zeit inhaliert.
Fazit:
Eine Krimi-Trilogie, die mehr gesellschaftlicher Epos und ein Stück dunkle Zeitgeschichte ist, als Detektivroman. Stark umgesetzt und absolut empfehlenswert!