Roman

Das Baby ist meins von Oyinkan Braithwaite

Worum geht´s?
Zwei Frauen, die von sich behaupten die Mutter des Babys zu sein.

Meine Meinung:
Nachdem mich schon das erste Buch der Autorin etwas zwiegespalten zurückließ, ist es bei diesem hier nicht anders. Angepriesen als eine Kampfansage gegen das Patriarchat und für die Emanzipation nigerianischer Frauen werden hier Erwartungshaltungen hervorgerufen, die weder der Vorgänger noch dieses kleine Buch wirklich erfüllen zu vermögen. Das Buch ist keineswegs schlecht, das möchte ich damit nicht andeuten, es ist einfach zu wenig, für das, was der Buchrücken verspricht. Dass das Buch in Nigeria spielt, bermeke ich als Leserin nur, weil es eingangs benannt wird. Sicherlich beschreibt die Autorin eine drückende Hitze und mangelnde Stromversorgung, dennoch lässt mich dies nicht tiefer in die Gesellschaft und die Kultur des Landes eintauchen. Das habe ich auch in diesem Buch wieder vermisst. Oyinkan Braithwaite schreibt kurz und präzise und kommt ohne viele Ausschmückungen zurecht. Die Geschichte ist geradlinig und wenig überraschend, kann aber dennoch unterhalten. Dennoch schafft die Autorin auch in diesem Buch die verschiedenen Rollenverteilungen zwischen Männern und Frauen gut zu kritisieren. Der Hauptprotagonist, ein Macho wie er im Buche steht (hahaha), versucht zwischen den beiden Frauen zu vermitteln und wird ein bisschen sanft, als er das kleine Baby in Schutz nehmen muss. Aber auch hier wünschte ich mir mehr Würze um den Erwartungen gerecht werden zu können, die viele Pressestimmen großzügig aufgebaut haben.

Fazit:
Wie der Vorgänger, ein Buch, das mehr könnte, als es letztlich kann und aufgrund der großen Erwartungshaltung eher enttäuscht, als begeistert. Nett für zwischendurch, jedoch kein Highlight.

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