Der Freund der Toten von Jess Kidd
Worum geht´s?
Mahony dachte immer, seine Mutter hat ihn aus Desinteresse in einem Waisenhaus abgeladen. Jahre später erhält er einen Brief, der dieses Denken über den Haufen wirft und so zieht Mahony in das kleine Heimatdorf seiner Mutter und beschwört die Geister der Vergangenheit.
Meine Meinung:
Ich habe das Pferd von hinten aufgezäumt und Kidds Debütroman zum Schluss gelesen. Man merkt deutlich, dass sich die Autorin mit jedem Buch gesteigert hat und immer besser geworden ist.
Ihr Debüt ist skurril, schräg und emotional. Der Hang der Autorin, ihren Hauptcharakteren Tote an die Seite zu stellen, fing bereits in diesem Buch an. Völlig selbstverständlich und natürlich sind die Toten ein Bestandteil von Mahony und helfen ihm, das Gewirr der Vergangenheit zu entstricken.
Die Charaktere haben mir wieder unglaublich gut gefallen, sei es die schrullige Mrs. Cauley oder die nette Shauna. Ebenfalls zeichnete Kidd exzellent die gesellschaftlichen Strukturen einer Kleinstadt, das Netz aus Lügen und Intrigen und die Angst vor Veränderungen.
Sprachlich ist das Debüt der Autorin für mich das Schwächste, kenne ich nun eben die beiden Folgebücher und war da von der bildhaften und wunderschönen Sprache tief beeindruckt, fehlte sie mir hier doch sehr.
Die Geschichte ist ein Krimi, wie ihn Agatha Christie hätte schreiben können, aber es ist eben ein Roman und das Tempo an manchen Stellen sehr langsam.
Fazit:
Ein tolles Buch, welches für mich aber im Schatten der beiden großen Schwestern steht! Die Autorin hat es aber dennoch geschafft, zu einer meiner liebsten zu werden!