Roman

Dunkelblum von Eva Menasse

Worum geht´s?
Die österreichische Kleinstadt Dunkelblum scheint eine Gemeinde, wie viele andere auch. Doch hinter der Fassade verstecken sich Geschichten schrecklichen Ausmaßes.
Im Sommer 1989 – das Grenzdorf spürt hier die Auswirkungen des Flüchtlingsstroms aus der DDR – taucht ein Fremder im Ort auf und beginnt Fragen zu stellen.
Als in der Stadt ein Skelett aufgefunden wird, und die junge Malnitz verschwindet, die ebenfalls in der Vergangenheit herumgestochert hat, werden die Dunkelblumer mit einer Vergangenheit konfrontiert, über die nie jemand sprechen wollte.

Meine Meinung:
Puh, was soll ich sagen. Ich habe den Klappentext gelesen und war sofort hellauf begeistert, wollte dieses Buch unbedingt lesen und insbesondere auch lieben. Leider konnte ich es nicht in Gänze. Das Lesen dieses Romans war Arbeit, wirklich harte Arbeit! Kein einfacher Lesegenuss, der moralische Aspekte aufzeigt und die Schatten der Vergangenheit beleuchtet.
Mensasse schreibt hier einen Epos über eine Kleinstadt, anhand vieler Personen, deren Auseinanderhaltung einige Seiten brauchte, und unzähliger Geschichten und Anekdoten, die fast schon wie in einer Collage aneinander und übereinander geschichtet und erzählt wurden.
Es war viel, zu viel um wirklich folgen zu können und einen Faden zu behalten. Zu viel, um wirklich eine Quintessenz zu erfassen.
Sprachlich mochte ich viele Schilderungen der Autorin sehr, bildhaft und fast schon meisterlich ist die gewählte Stilform, aber auch hier war es mir manchmal zu überladen. Ich brauchte einige Zeit, um mich an die fehlende wörtliche Rede und den österreichischen Dialekt zu gewöhnen, belohnt wurde ich mit tollen Metaphern und sprachlichen Bildern.
Insgesamt fehlte mir im Buch eine Aufarbeitung des Geschehenen, niemand soll verurteilt werden, aber eine gewisse Auseinandersetzung mit den Taten hätte ich mir gewünscht.

Fazit:
Tja… Schwere Kiste, ich würde Leser:innen definitiv einen Blick in die Leseprobe empfehlen, ansonsten fällt es mir hier schwer, eine Leseempfehlung auszusprechen.

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