Queenie von Candice Carty-Williams

Worum geht´s?
Queenie ist anfang 20 und steht vor einigen Hürden. Ihr Freund will eine Auszeit, sie sucht verzweifelt eine bezahlbare Unterkunft und versucht den Halt nicht zu verlieren. Der Job wird zur Nebensache, die Männer zur Obsession. Rassismus, Gentrifizierung und Frauenfeindlichkeit bestimmen ihren Alltag. Plötzlich scheint alles auf einmal auf sie einzuprasseln und kein Ausweg mehr in Sicht zu sein.

Meine Meinung:
Was für ein starkes, grandioses Buch. Obwohl dem Buch eine Triggerwarnung fehlt, insbesondere zu sexueller Gewalt gegen Frauen, ist es genau richtig und findet die richtigen Worte um den Alltag einer jungen Schwarzen Frau zu beschreiben, die sich in einer von Cis-Menschen geprägten Umgebung zurecht finden muss.

Queenie trifft Entscheidungen, die sicherlich teilweise schwer nachzuvollziehen sind, aber dennoch zu ihrem Weg gehören. Sie versucht beständig ihren Weg zu gehen, und dazu gehört es auch, Umwege in Kauf zu nehmen oder zu scheitern.

Neben Themen, wie Rassismus und Feminismus sind auch psychische Erkrankungen ein wichtiger Punkt dieses Buches.

Sprachlich ist es unglaublich leicht und locker zu lesen, schwierige Themen werden hier für alle zugänglich gemacht und auf witzige Art verpackt. 

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung zu dem Buch, insbesondere auch, weil ich das Ende großartig fand, wenn die angesprochenen Triggerpunkte händelbar sind.

Das Buch war das erste im @feminist.fiction.halle. Es ist eine so tolle Bereicherung für meine Bücherwelt, einen Buchclub in der eigenen Stadt zu haben und sich mit anderen Lesebegeisterten vis-a-vis austauschen zu können. Spannend ist hier insbesondere die Mischung unserer Runde, die sich insbesondere durch verschiedene Altersgruppen unterscheidet. Es ist schön, sich so umfassend über ein Buch auszutauschen und Facetten kennenzulernen, die man selbst allein nicht entdeckt hätte. Ich bin gespannt, welche Menschen und Bücher ich durch diese fantastische Sache noch kennenlernen darf!