Monday, wo bist Du? von Tiffany D. Jackson
Worum geht´s?
Als Claudias beste Freundin Monday spurlos verschwindet, ist sie die Einzige, die dies wahr- und ernst nimmt. Niemand glaubt Claudia, dass etwas nicht stimmt. Mondays Familie versteckt sich hinter fadenscheinigen Ausflüchten und weder das Jugendamt, noch die Schule sehen sich in der Pflicht, zu überprüfen, ob es Monday gut geht.
Meine Meinung:
Monday und Claudia leben in Washington D.C. und sind als PoC eher am Rand der Gesellschaft verortet. Zwischen Monday und Claudia passt kein Blatt Papier und umso schrecklicher ist es für Claudia, als ihre Seelenverwandte verschwindet und ihr niemand bei der Suche helfen möchte.
Das Buch vermittelt in verschieden Zeitebenen, was es mit dem Verschwinden der Teenagerin auf sich haben könnte. Teilweise kindlich naiv schildert Claudia Episoden aus ihrer Freundschaft und gemeinsame Erlebnisse. Uns Lesern wird klar, was Claudia nicht zu begreifen vermag. Monday ist Opfer häuslicher Gewalt und sucht bei Claudia Nähe und Zuflucht. Eine Geborgenheit, die ihr eigenes Elternhaus ihr nicht zu geben bereit ist. Intensiv und berührend schildert die Autorin, welchen Stellenwert ein Schwarzes Mädchen innerhalb der Gesellschaft hat. Armut, Rassismus und ungleiche Chancen schreien aus diesen Seiten heraus und machen mich wütend.
Dieses Buch ist unglaublich gut geschrieben und macht auf wichtige Themen aufmerksam, vor denen allzu oft die Augen verschlossen werden.
Fazit:
Emotionale Geschichte mit wichtigem Hintergrund, die einmal mehr zum Nachdenken und vielleicht auch Umdenken anregen sollte.
Nebenbei gesagt:
Neben den wichtigen Themen Rassismus, häusliche Gewalt und Armut macht die Autorin auf einen weiteren Missstand aufmerksam, dem BIPoC ausgeliefert sind. BIPoC Kinder und Teenager werden öfter vermisst als weiße Kinder oder Teenager, und dennoch wird für letztere in vielen Fällen mehr getan. Neben großen Suchaktionen und Ermittlungen gibt es für das Verschwinden von Kindern und Jugendlichen, die als Weiß gelesen werden, viel mehr (mediale) Aufmerksamkeit, als für Kinder und Jugendliche der BIPoC- Community. Für diesen Umstand gibt es sogar einen Namen: “Missing white woman Syndrom”, es beschreibt die überproportional intensive Berichterstattung, die mit dem Verschwinden weißer Mädchen oder Frauen einhergeht.
Unter dem Hashtag #MissingDCGirls wurde innerhalb der sozialen Medien auf diesen Missstand, insbesondere in Washington D.C., aufmerksam gemacht.
Immer noch ist es unbegreiflich, dass es solcher Maßnahmen bedarf und die Gesellschaft es nicht schafft, die Gleichheit aller Menschen zu akzeptieren und zu leben.
Das Buch findet ihr auf meiner #kohsiebookwall in der @kohsie.halle Buchhandlung. Das Buch (und natürlich auch die anderen Bücher der Autorin) könnt Ihr direkt im Laden kaufen oder über den Online Shop.