Krimi

Der Sohn von Jo Nesbo

Worum geht´s?
Sonny Lofthus sitzt fast die Hälfte seines Lebens in Haft und ist Sündenbock und Beichtvater für den gesamten Gefängnisbetrieb. Als eine Nachricht seine Welt erschüttert, wagt er die Flucht und begibt sich auf einen spektakulären Rachefeldzug, welcher durch die Ermittler Simon Kefas und Kari Adel gestoppt werden soll.

Meine Meinung.
Endlich hat unsere Leserunde ein Buch gefunden, welches allen gefallen hat. Wir sind wirklich ein schwer zu beeindruckendes Publikum, mit dem Hang zu einer außergewöhnlich schlechten Bücherwahl, doch hier hatten wir endlich den richtigen Riecher, auch, wenn sich so manche Äuglein an die kleine Schrift gewöhnen mussten und das Gemotze erst mal groß war. Zum Glück stimmte die Atmosphäre (Lieblingskritikpunkt) und die Drohungen mittels Backblech blieben auf einem niederschwelligen Niveau.
Das Buch konnte mit einer konstant hohen Spannungskurve und einem hohen Erzähltempo punkten. Obwohl Nesbo wirklich viele Charaktere im Buch vernetzte, war eine Zuordnung nach kurzer Zeit möglich und die einzelnen Handlungsstränge wurden geschickt zu einem großen Ganzen verknüpft. Mit Sonny Lofthus, dem höflichen Mörder, erschafft der Autor eine paradoxe Figur, die sofort Sympathien erweckt, obwohl die Taten des jungen Mannes verwerflich sind. Stück für Stück wird das Netz von Intrigen und Geheimnissen aufgedeckt und das Verständnis für die Handlungen Sonnys werden immer größer.
Gegenpart sind die Ermittler Kefas und Adel, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide bringen ihre eigene Geschichte mit und sorgen für eine passende Umrandung der Geschehnisse.
Das Ende kam für mich doch sehr überraschend, ich war einfach auf dem Holzweg (würde einen super Ermittler abgeben!) und wollte es tatsächlich nicht wahrhaben.
Um den Krimi, der eher als Thriller klassifiziert werden sollte, noch etwas Gefühl zu geben, schuf Jo Nesbo noch eine kleine Liebesgeschichte, die sich perfekt einbettete.

Fazit:
Endlich mal ein Pageturner nach unserem Geschmack! Danke Herr Nesbo, Sie retteten die Lesegruppe vor Backblechanschlägen!

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